IP-Adressen sind ein unverzichtbares Element zur Identifizierung von Rechnern sowie für Server oder Router, die auf der Netzwerkebene, also nach dem ISO/OSI-Schichtenmodell auf Layer 3, zur Weiterleitung von Datenpaketen eingesetzt werden. Viele Jahre lang wurde im Internet erfolgreich mit der IP-Version 4 gearbeitet. Die Versuche, in den 90er Jahren eine Version 5 zu entwickeln, wurden ohne nennenswerten Praxiseinsatz aufgegeben. Stattdessen wurde für die Nuller Jahre nach dem Jahrtausendwechsel eine verbesserte Version 6 anvisiert, das neue IPv6. Heute ist IPv6 neben der veralteten aber bewährten Version IPv4 im Einsatz. Die Umstellung sämtlicher Netze, mit denen das Internet arbeitet, auf IPv6 kann nicht innerhalb eines festgelegten Zeitraums erfolgen. Der Wechsel zur neuen Version bleibt über Jahre hinweg ein fließender Prozess.
Die entscheidende Motivation für die Neuentwicklung einer IP-Version war, dass die Anzahl der Adressen, die IPv4 zur Verfügung stellte, in absehbarer Zeit nicht mehr ausreichen würde. IPv6, das IP der neuen Generation und deshalb auch IPnG genannt, kommt dem erweiterten Bedarf an IP-Adressen entgegen. Denn eine IPv6-Adresse besteht aus 128 Bit, die in hexadezimaler Schreibweise dargestellt 8 Blöcke von jeweils 16 Bit umfassen.
IPv6-Adressen lassen sich in einen globalen Teil mit 48 Bit und einen lokalen Teil mit 80 Bit aufteilen, analog zu einer herkömmlichen Telefonnummer, die sich in Vorwahl und Ortsanschluss gliedern lässt. Auch innerhalb dieser beiden Teile übernehmen die Bit-Folgen eine bestimmte Funktion. So beginnt der globale Adressteil mit einer 010 als Präfix, an den sich 13 Bit TLA-Kennungen anschließen. TLA steht dabei für Top Level Aggregation. Mit dieser Kennung werden die wichtigsten Internet Service Provider identifiziert. Die 8 folgenden Bits des globalen Adressteils haben heute noch keine Funktion und bleiben auf 0 eingestellt. Der Adressteil endet mit einer NLA-Identifizierung über 24 Bit. Mit NLA ist Next Level Aggregation gemeint. Dieser Bereich wird größeren Firmen im Bereich der Netzwerkanwendungen zugewiesen.
Der hintere Teil der IPv6-Adressen umfasst den lokalen Teil, der sich über 80 Bit erstreckt. Mit den ersten 16 Bit dieses Bereichs werden Subnetze gekennzeichnet, also SLA-IDs (Side Level Aggregation). Der deutliche längere, 64 Bit umfassende Bereich des lokalen Teils wird als Interface-ID bezeichnet. Er kann fortlaufende Nummern umfassen, die jeden Rechner, Server oder Router im Netzwerk eindeutig identifizieren.
IPv6 löst das Problem des Adressmangels, der vor allem durch die zunehmende Nutzung des Internets im asiatischen Raum ausgelöst wurde. Datenschützer indes weisen auch auf die Risiken der neuen Version hin, da sich die Rechner der Internet-Nutzer nun leichter identifizieren lassen.
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